Es kann nur eine geben
Europas größte Spielemesse „Games Convention“ wandelt ihr Gesicht. In diesem Jahr wird es in Leipzig nur noch eine deutlich kleinere Fachveranstaltung zum Thema Onlinespiele geben.
Von FOCUS-Redakteurin Sonja Billhardt
Die GC online ist ein tapferer Versuch der Leipziger, aus der Not das Beste zu machen. Nur ist selbst das Beste nicht immer gut genug. Leider. Die Großen der Branche haben sich für die Konkurrenzveranstaltung in Köln, die Gamescom, entschieden. Mit ihnen ziehen Mainstream und Kommerz. Was Leipzig bleibt, ist die Nischen zu besetzen und kleine Branchenvertreter zu hofieren.
Doch weder die Kleinen können die Macher aus Leipzig exklusiv für sich verbuchen, noch den hippen neuen Fokus. Denn den Konter hat die Konkurrenz aus Köln schon öffentlich vermeldet. Die dortige Messeleitung bestätigte, dass man das Thema Online- und Browsergames auf der Gamescom ebenfalls berücksichtigen werde.
Leipzig verliert Anziehungskraft
Obendrein bestätigten die zwei Online-Flaggschiffe Bigpoint und Gameforge ihre Sympathien für Köln – ausgerechnet die zwei Spielefirmen, mit denen die Leipziger für ihre neue Messe werben. Gameforge-Geschäftsführer Klaas Kersting, betonte gegenüber FOCUS Online, sich beide Optionen offen zu halten. Sein Kollege von Bigpoint, Heiko Hubertz, bestätigte, dass man auf beiden Messen vertreten sein werde. Man erhoffe sich von Köln die besseren Geschäftkontakte und von Leipzig die Chance als kleinerer Entwickler vom Publikum wahrgenommen zu werden.
Als Publikumsmagnet dürfte aber Leipzig seine Anziehungskraft verloren haben, wenn das komplette Spielepaket in Köln geboten wird. Am Ende kann es nur eine Messe geben. Und der wird höchstwahrscheinlich Köln sein. Leipzig wurde von der Leit- zur Zweitmesse degradiert. Auch wenn dieses Jahr so mancher Vertreter aus der Branche noch zweigleisig fahren mag – kein Aussteller tingelt langfristig zu zwei Messen in einem Land, die dazu zeitlich nur wenige Wochen auseinander liegen