Das häufige Anschauen von Pornofilmen verändert einer Internet-Umfrage zufolge das Sexleben der Deutschen. Mit steigendem Pornokonsum hat sich zum Beispiel die Vorstellung von Genitalien verändert. Das sagte der Sexualwissenschaftler Jakob Pastötter am Mittwochabend bei der Vorstellung der Umfrage in Berlin. Pornografie stärke den Wunsch nach einem perfekten Körper und führe zu mehr Schönheits-Operationen im Genitalbereich, ergänzte er. Zu den Folgen gehöre auch, dass sich mehr Menschen als früher im Bett unter Druck gesetzt fühlten.
Für die Studie im Auftrag des Senders ProSieben wurden fast 56 000 Internet-Fragebögen ausgewertet. Nach dieser Statistik haben die Deutschen zum Beispiel 139 Mal Sex im Jahr. Es finden sich auch Bestätigungen für Klischees, wonach sich fast zwei Drittel der Männer mehr Sex und mehr Abwechselung im Bett wünschen - aber auch 50 Prozent der Frauen.
Einen Durchschnittswert gibt es nicht
Repräsentativ wirkt die Studie dennoch nicht. Denn antworten konnten alle Interessierten, die den Fragebogen per Zufall auf den Internetseiten von Privatsendern entdeckten. Das Alter der Interviewten, die rund 200 Fragen zu ihrem Sexleben beantworteten, schwankt zwischen 14 und 80 Jahren.
"Den deutschen Sex als Durchschnittswert gibt es nicht", sagt Sexualwissenschaftler Pastötter, der als Präsident der deutschen Gesellschaft für Sozialwissenschaftliche Sexualforschung die Umfrage mit betreut hat.